Was haben uns unsere Vorfahren eigentlich so zu erzählen?
Wir reden nur selten über das, was uns alle prägt. Die Vergangenheit unserer Eltern, unserer Großeltern, unserer Vorfahren.
Darunter gibt es natürlich alles, glückliche und unglückliche Liebe, zu wenig und zu viel Zeit, zu wenig und zu viel Geld, Gemeinsamkeit, Einsamkeit.
Natürlich haben die anders gelebt. Natürlich haben die ihr anders geführt als wir heute. Aber das lediglich die Mittel, in denen sich alle unterscheidet. Es gibt auch einiges, was wir gemeinsam haben.
Großeltern, die im Krieg waren und jetzt zwanghaft gehört werden wollen.
Erbstücke, die uns daran erinnern sollen welches Erbe wir tragen.
Geschichten, die, hört man sie erst einmal, plötzlich ziemlich genau erklären, warum wir so sind, wie wir sind. Woher unsere Ängste kommen, unsere Sorgen, woher unsere Vorlieben, unsere Freizeitgestaltung, unser Versuch, etwas zu genügen.
Und diese Geschichten versöhnen. Sie versöhnen mit dem, was war, um sich wieder dem zuwenden zu können, was ist und kommt.
Posten wir unsere Ahnen auf Instagram. Zeigen wir Ihnen woher wir kommen und was uns ausmacht. Einmal angefangen, sich mit den Ahnen zu beschäftigen, finden wir genaue Anhaltspunkte für unsere Abgründe, unsere Sehnsüchte, und auch das, was wir nie wahrhaben wollten.
Und schließlich lässt sich vielleicht erkennen, ob wir uns ähnlich sind oder nicht. Ob wir ähnlich Ängste, Nöte und Wünsche haben.
Gehen wir gemeinsam einen Schritt zurück, damit wir genauer wissen, die nächsten Schritte vorwärts sicherer zu betreten sind.
Lesereihe an der Volksbühne Kaulenberg