Das größere Übel

Wer wir sind

Die Gruppe landete 1984 mit einem Mutterschiff auf der Erde not – gleich neben Halle an der Saale, nämlich dort wo es niemand bemerkte, Sie erahnen es sicher, in Merseburg. Als die Besatzung merkte, dass Jugendlich zu sein am meisten Freiheiten bedeutet, entschieden sie sich kollektiv dafür, nicht mehr zu altern. Da in dieser Zeit viele Gesellschaftliche Strömungen zu beobachten waren, die der Besatzung aus dem All als ungerecht oder schier unverschämt befanden, sie gar daran hinderten, einfach nur in Frieden ihrem Leben nachzugehen, entschieden sie sich, dafür zu sorgen, dass die Menschen aufhören sollten sich gegenseitig fertig zu machen. Wie? Na indem man ihnen zeigt, wann sie es tun. Die Vorgehensweise ist etwa wie bei Hunden, die man Stubenrein machen möchte. Sie ahnen es sicher.

Was wir wollen

Die Gruppe möchte Menschen heilen. Sie aus ihrer Lüge herausholen, um ihnen ihren tatsächlichen Zustand vor Augen zu führen, aus dem sie dann heraus kommen können. Ziel von Theaterprojekten und -Aktionen ist es, auf Situationen aufmerksam zu machen, wie sie nach außen wirken. Dazu sind diese Wesen aus dem All bestens geeignet. Sie rücken die Wahrnehmung der Menschen in eine Richtung, die vorhandene innere Probleme offenbart, wie Unmenschlichkeit, Ignoranz, Mobbying, Neid, diktatorische Strukturen und Feindseligkeit.
“Es gibt nicht Böses und nichts Gutes, erst das Denken macht es dazu.” – William Shakespeare
Und manche Dinge sollten eben bedacht werden, weil sie aus Sicht denkender Menschen klassiert werden sollten. Manche, um zu bemerken, was für großartige Dinge die Menschen tun können (Zum Beispiel die Lachskanone, die ein amerikanisches Unternehmen erfand, um die für Lachs unüberwindbare Wasserturbine zu umgehen).
Das Ziel sind Auseinandersetzungen. Ein Miteinander zu erreichen, anstatt übereinander zu reden. Kontaktaufnahme gegen Anonymität.
Vorbilder sind etwa das Zentrum für Politische Schönheit oder gar Christoph Schlingensief. Auch Gregor Gysi hat schon für den ein oder anderen ermutigenden Moment gesorgt.
Ein Mann großer Worte, der noch nicht in Verruf geraten ist, und der dennoch großartiges tut, wäre dann John Oliver.

Was wir gemacht haben

Neben den vielen anderen Momenten, in denen sich Menschen vor dem Spiegel begutachten, und sich fragen, ob das was sie da tun das richtige ist, kommt das größere Übel auch in praktische und greifbare Nähe des Publikums. So war zum Beispiel am 13. und 14. Februar 2014 jeweils ab etwa 14:00 der Marktplatz der Metropole Halle(Saale) mit ihnen gefüllt, um ein Spiel zu zeigen, das die momentane Situation der Asylpolitik begreifbar macht, und ihre innere Problematik an den Tag befördert. Das Spiel hatte den verständlichen Titel “Hau den Ahmed – Asylantenklatschen mit Schaumküssen”. Man konnte mit einem Löffel auf 10 dunkle Schaumküsse hauen, um diese zu zerstören. Dich sich dazwischen befindenden weißen Schaumküsse durften nicht beschädigt werden, andernfalls drohte sofortige Disqualifikation. Bei 7 von 10 dunklen Schaumüssen in nur 3 Sekunden bekam man einen weißen Schaumkuss als Preis. Bei 8 und 9 bekam man zwei, und bei 10 wurde noch ein Aufkleber dazu gegeben, der gängige lobende Sprüche dieser Denkweise zeigte, wie zum Beispiel “Ich bin ein guter Faschist” oder “Das Boot ist voll” oder “Ich bin kein Rassist, aber…”.
Improvisatorisch wurden Menschen ermutigt, mitzuspielen, dann dieses Spiel geht alle an. “Machen Sie keinen Bogen um Ihre Politik.” oder “Das ist Deutschland, das ist Ihre Politik, das haben Sie gewählt” waren neben einladenden Schildern und den sogenannten “Marktschreiern” Sätze, mit denen die Leute zum Spiel ermutigt werden sollten.
Kam ein Passant auf die Idee, das ganze gar zu kritisieren, bekam er zunächst die Antwort, dass wir lediglich die Politik zitieren. Sollte weitere Abneigung oder Diskussionsbedarf bestehen, hielten wir es wie die besten der Politik. Wir wechselten den Standort, um uns unangenehmen Wortklaubereien oder gar Gesprächen zu entziehen. Wir sahen Gespräche in diesem Zusammenhang wie die Politiker, als Gefahr, unpopuläre Aussagen zu treffen und sich die Finger zu verbrennen. Bloß weg!

Was wir noch machen werden

Dafür sorgen, dass von uns wahrgenommene Missstände für mehr Leute wahrnehmbar werden als nur für uns. Wir haben die Erde als Ziel nicht gewählt, um von ihr ausgenommen zu werden, oder gar zu sehen, wie sich ihre Bewohner gegenseitig deklassieren. Sollte Ihnen ein Missstand großer gesellschaftlicher Bedeutung ins Auge springen, zögern Sie nicht uns darauf aufmerksam zu machen. Wir werden jedem Hinweis unsere Aufmerksamkeit schenken. Sollten wir das Gefühl haben, dass große Teile der Bevölkerung da einem falschen Bild aufsitzen, werden wir unsere außerirrdischen Kräfte sammeln, um die Menschen ihrer wahren Gestalt zuzuführen.

Zur Homepage der Theatergruppe
Show vom 03. Juli 2017:

Show vom 30. Oktober 2016:

Letzte Aktion im öffentlichen Raum:

GEWONNEN: DAS GRÖßERE ÜBEL hat am 07.05.2015 einen Hauptpreis beim Freistil Jugendengagement Wettbewerb für eine Aktion auf dem Marktplatz im Februar 2015gewonnen! Wir freuen uns wie Bolle über diese Möglichkeit, 600 Euro in unsere Diäten zu investieren.
UND nun ist es offiziell: Wir werden gefördert vom Land Sachsen-Anhalt als Modellprojekt. Wir betreiben von jetzt an subventionierte Systemkritik! Wir finden: Sehr demokratisch! Also bleibt auf dem Laufenden, Ihr werdet von uns hören!