An Thomas De Mazière, Innenminister der Bundesregierung,
bitte hören Sie auf mit Ihrer hoch gefährlichen Politik, uns weiterhin abzuschotten und gegen das Handeln Ihrer Mitbewohner in diesem Land zu arbeiten. Sie schaffen aktiv eine Klassengesellschaft, Sie schüren Hass und haben somit kein Recht, die Auswüchse dessen besorgniserregend zu nennen. Erst wenn Sie Ihr Handeln dem entgegengesetzt haben, dürfen Sie das, weil Sie dann nicht mehr der Auslöser dafür sind.
Ich möchte Sie eindringlich bitten, nehmen Sie sich ein Beispiel an den Bewohnern des Landes, das Sie vertreten – halten sie nicht die Hände vor das Gesicht wenn sich jemand oder etwas in hoher Anzahl nähert, besonders nicht wenn es sich um Menschen handelt. Das qualifiziert Sie nicht zum Innenminister.
Denn Sie haben nicht begriffen, dass der Großteil Ihrer Mitbürger hart daran arbeitet, dass es zwischen Menschen und Menschen im Umgang und Recht keinen Unterschied gibt.
Verändern Sie nicht die Bewegungsfreiheit für einige, nur weil Sie Angst haben.
Um also Ihrem Denken zu entsprechen – stellen Sie sich einmal vor, die, die kämen wären Deutsche.
Stellen Sie sich die ganze Welt als Deutsche vor.
Schotten Sie unsere Mitbürger nicht ab, wir Landsleute dürfen unsere Kameraden nicht ausgrenzen, nur weil sie hier ihre Zukunft sehen.
Ich verstehe schon, ein Deutscher der seine Wurzeln in Afrika hat, der wird auch Geld, das er in Deutschland verdient, zu seinen Verwandten nach Afrika schicken. Und das fehlt uns ja dann. Und das soll doch bitte nicht in so hohem Maße aus Deutschland weggehen – sondern aus andern Ländern. Und da ist das Dublin III-Abkommen praktisch. Es ist auch praktisch dafür, dass Rom am Brenner Grenzkontrollen durchführt.
Aber sowohl die Deutschen, die jetzt in Deutschland leben wollen, als auch die Deutschen die bereits hier leben, halten es für gerecht, sich in Sicherheit zu bringen – und in Deutschland leben und arbeiten zu wollen.
Denn momentan wandern insgesamt jährlich eine Billion Euro aus sogenannten Entwicklungsländern, also durch Deutsche erwirtschaftet, in die sogenannte westliche Welt, also auch zu in Deutschland lebenden.
Die Deutschen in Entwicklungsländern zahlen für die sogenannten westlichen Länder Entwicklungshilfe – da dürfen sie doch, wenn sie wollen, hier leben.
Es ist doch wirtschaftlich kein Problem, die einfach hier wirtschaften zu lassen.
Aber wieder ist es das wirtschaftliche Argument, das man vorschieben will, um jemanden zur Einsicht zu bringen. Nein. Vergessen Sie die Zahlen.
Denken Sie an Deutsche, die in Not sind, die in einem anderen Land Schutz suchen, weil sie anderswo auf der Welt ohne eigenes Verschulden in Schwierigkeiten geraten sind. Machen Sie eine Kehrtwende, arbeiten Sie an der systematischen Öffnung der Grenzen.
Folgen Sie dem Vorbild der Einwohner, die sie vertreten – und durch die Sie ihr Mandat erhalten haben. Ersteres macht diese nämlich zu sehr fortschrittlichen Menschen. Ob letzteres diesem Anspruch auch gerecht wird, das wird sich nun zeigen.
Und ich möchte Ihnen händeringend ins Gesicht rufen: Sie bewegen sich in die falsche Richtung!
Und ich möchte, dass möglichst viele Menschen das hören, denn vielleicht rufen diese es dann auch. Und wenn Sie, Herr Innenminister, dann nach wie vor überzeugt sind, dass wir alle etwas übersehen was Ihr handeln rechtfertigt, wenn Sie meinen, dass Ihre Angst berechtigter ist als unsere humane Arbeit für Heimatvertriebene, für Deutsche auf der Flucht, dann werden Sie wissen, was zu tun ist, dann sollte auch Ihnen klar sein, dass Therapie die einzig verbliebene Antwort ist. Es kann Ihnen geholfen werden, unsere Sozialsysteme erlauben das jedem, auch Ihnen!
Bis dahin, um Himmels Willen, hören Sie auf, die Deutschen zu hintergehen, die sie repräsentieren. Lassen Sie Deutsche endlich dieselbe Bewegungsfreiheit genießen wie die, die in Ihrer Nähe wohnen. Sie haben es verdient.
Und wenn dann diese vielen Deutschen hierhergekommen sind, und auch weiter kommen, dann werden sie auf wunderbare Weise feststellen, dass “Alle” gar kein rationales Wort ist. Dass es Studien gibt, wie viele das sind, die hierherkommen wollen und die können wir aufnehmen, das müssen Sie glauben.
Dann werden Sie sehen, dass die viel bessere Lösung gegen Schlepper die ist, Ihnen die Arbeit einfach abzunehmen.
Dass die beste Möglichkeit, Deutsche auch in Syrien leben zu lassen die ist, dort keine Waffen hin zu liefern, sondern für Deeskalation zu sorgen. Sie werden erkennen, dass wir etwas ganz anderes ändern müssen – nicht unsere Grenzeinrichtungen und -bewachungen. Dass wir lernen müssen, unseren Wohlstand zu teilen.
Sehen Sie mal um sich, diese Handlungsweise ist bereits schlüsselfertig in den Händen vieler Deutscher, die in Deutschland leben, entstanden.
Sie, Herr Innenminister, müssen nur noch mitmachen. Welche Probleme dann entstehen, das zeigen wir Ihnen bereits jetzt, um die werden wir uns gemeinsam und mit vollem Einsatz kümmern. Wir werden Ihnen den Rücken stärken. Zu diesen Problemen sind wir bereit! Wir werden vieles geben, um das zu ermöglichen. Trauen Sie sich. Wir stünden hinter Ihnen. Und so viele Deutsche, die hierherkommen wollen auch.
Und die, die nicht hinter Ihnen stehen würden – die finden Sie ja jetzt auch besorgniserregend. Beweisen Sie es. Lassen Sie diese besorgniserregenden Deutschen nicht ihre Angst auf Sie übertragen. Sie schaffen das.
Die Deutschen hoffen auf Sie! In Deutschland und in der ganzen Welt.