Der Weg Zum Glück

von Ingrid Lausund

Ein Mann läuft los und kann nicht mehr stehen bleiben! Er läuft in sein Glück hinein – ungebremst und wie von fremder Hand gesteuert – denn seine Beine gehorchen ihm nicht mehr. Unermüdlich dreht er Ehrenrunden und wird von plötzlichen Wendungen in immer neue Richtungen fortgerissen. Er kennt sich selbst zu genau, um auf seine Selbstüberrumpelungen und Ausflüchte länger hereinzufallen. Er rechnet ab!
Ingrid Lausund gelingt in ihren Texten die Neuschöpfung einer Welt alltäglichen Unglücks und üblicher Wahnvorstellungen bei maximaler Heiterkeit der Zivilisation. Mit ihrem liebenswürdigen Leerläufer hat sie eine absurd-komische Theaterfigur geschaffen, die das einsame und geschäftige Treiben unserer Zeit vollkommen verinnerlicht hat und die erst am Ende ihrer körperlichen Kräfte zu einem überraschenden Entschluss gelangt.

Spieldauer: 1 Stunde und 30 Minuten

technische Anforderungen: Bühnenmaße mindestens 6×6 Meter. Ausleuchtung der gesamten Bühne, keine Musik.

Die MZ schrieb “eine atemlose Kritik in drei atemlosen Sätzen”:
“Absolut sehenswert: […] “Der Weg zum Glück” ist ein rastloses Theaterstück […] Jonas Schütte […] ist es gelungen, energetisch und überzeugend das Porträt eines Menschen darzustellen, der vor sich selbst erschrickt und sich in dem biederen grauen Anzug, im täglichen Hetzen, den zu vielen einsamen Momenten und dem aufgesetzten Grinsen nicht mehr wiedererkennt und feststellt, dass er doch etwas völlig anderes gewollt hatte, der sich ängstlich fragt, ob das jetzt alles ist und so bleiben werde und der eigentlich bloß eine glückliche Geschichte erzählen wollte, die mutig macht, die ihm aber nicht einfallen will, weil zu viel auf der Seele lastet, das ihn zwingt mechanisch über die Bühne zu laufen, auf den beiden Füßen, die ihm nicht mehr gehorchen und unablässig voranschreiten in diesem Solostück, das sich räuspert und Haken schlägt, verlegen die Schultern zuckt und Karikaturen eines gehetzten Menschen zeichnet, der zwar seinen schwarzen Humor nicht verliert, aber doch nie Ruhe zum Innehalten findet, der zwar nie verbissen wirkt, aber dennoch zornig immer weiter geht und dem Zuschauer einen sanften Schwindel verursacht durch das uhrwerkmäßige Auf und Ab, wider jeden Stillstands, mit würdevollem und wahnwitzigem Trotz.”

Regie: Dietmar Rahnefeld
Spiel: Jonas Schütte

Trailer:

BILDER AUS DER PRODUKTION